…wir sind falsch organisiert!
Als Mitbürger erlebe ich schwindendes Vertrauen in die Politik, schwindenden Gemeinsinn in der Gesellschaft.
Trotz nach wie vor relativen Wohlstandes, weist das Stimmungsbarometer in weiten Teilen der Bevölkerung auf tiefen Pessimismus.
Veränderungen durch zunehmende Globalisierung, die immer noch nicht durchgestandene Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die drohende Klimakatastrophe führen zu steigender Unsicherheit und Angst.
Kann unsere Demokratie – die gerade ihren 60. Geburtstag feierte – diesen Herausforderungen gerecht werden?
Unser demokratisches Gesellschaftssystem stellt immerhin die beste aller denkbaren Formen des Zusammenlebens in einem Staat dar.
Dennoch erscheinen mir Verbesserungen unserer Demokratie vorstellbar und notwendig, um sie auch in Krisenzeiten handlungsfähig zu erhalten und zu befähigen, Zukunftsaufgaben angemessen anzugehen.
Alle Gewalt geht vom Volke aus. Das Volk muss deshalb lernen und wissen, welche Interessen es durchzusetzen gilt und wen es damit beauftragen soll.
Und nicht umgekehrt. Heute wird dem Wähler von „oben“ über Parteien, Verbände und Medien vermittelt, was seinen Interessen „dient“.
Demokratisches Bewußtsein wird uns nicht angeboren, es muss anerzogen werden.
Nach unserer Verfassung handelt die Gemeinde als kleinste Gebietskörperschaft bei der Regelung ihrer Angelegenheiten eigenverantwortlich,als „Schule der Demokratie“.
Die Gemeinden haben heute Größen erreicht, die sie als Schule der Demokratie untauglich erscheinen lassen.
Hier gilt es meines Erachtens anzusetzen.
Denn: wir sind falsch organisiert!